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Es ist wieder einmal an der Zeit, ein paar Zeilen zu schreiben.
Zweiter Advent. Ein Moment, der uns daran erinnert, wie leicht wir vergessen, was Frieden eigentlich bedeutet – ganz gleich, ob wir christlich geprägt sind oder nicht. Denn Frieden ist kein dekoratives Wort aus der Vorweihnachtszeit. Frieden ist ein Lebensraum. Ein innerer Ort. Eine Entscheidung. Und oft ein Kampf. Viele halten sich für friedlich, nur weil sie keinen Krieg erleben. Doch Frieden zeigt sich nicht in der Abwesenheit von Bomben – sondern in der Art, wie wir denken, handeln und einander begegnen. Vor allem jenen, die verletzlich sind: Menschen, Tiere, jene, die keine Stimme haben. Wer seinen strategischen Opportunismus als fromme Moral tarnt, schafft keinen Frieden – er zerstört ihn. Baruch de Spinoza hat es treffend gesagt: „Friede ist nicht die Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit.“ Und Mahatma Gandhi erinnert uns daran: „Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.“ Es gibt unzählige Worte über den Frieden – und dennoch möchte ich euch eine Stelle aus dem Neuen Testament ans Herz legen. Auch dann, wenn du mit Religion nichts anfangen kannst. Johannes 16, Vers 33: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Diese Worte spricht Jesus kurz vor seiner Verhaftung, mitten in einer Atmosphäre aus Angst, Verrat und Unsicherheit. Und genau deshalb tragen sie so viel Kraft. Für mich bedeuten sie heute: „Das Leben wird dich prüfen. Es wird dich werfen, drücken, überfordern. Aber es wird dich nicht besiegen. Denn es gibt einen Ort der Ruhe – nicht da draussen, sondern in dir. Du bist getragen von etwas, das stärker ist als jeder Sturm.“ Es geht nicht um Religion. Es geht um ein existenzielles Versprechen: Schwieriges gehört zur Welt – aber es ist nicht stärker als das, was uns innerlich trägt. Wer für das Richtige einsteht, wird Konflikte nicht vermeiden. Echtheit erzeugt Reibung. Haltung kostet Mut. Und Mut bedeutet oft, Spannungen auszuhalten, auch wenn man dafür alleine steht. Wir können nicht verhindern, dass Menschen kämpfen müssen – mit Krankheit, seelischer Erschöpfung, alten Wunden oder ihrer Geschichte. Aber wir können ihnen einen Ort der Ruhe zeigen. Manche finden ihn in einem Hund – in diesem leisen, unerschütterlichen „Ich bin da“, das stärker ist als jede Predigt, jede Floskel, jedes gut gemeinte Wort. Bedrängnis bleibt Teil der Welt – aber niemand muss ihr allein begegnen. Manchmal glauben wir, das Leben stelle uns härter auf die Probe, als wir es verdient haben. Doch Mut wächst nicht im Leichten. Mut wächst dort, wo es dunkel wird – und wir trotzdem weitergehen. Und manchmal zeigt uns genau ein Hund, wo Frieden beginnt. In diesem Sinne: Danke. An alle Social-Dog-Teams, die Tag für Tag ein Stück Frieden dorthin bringen, wo er am dringendsten gebraucht wird. Und an alle Menschen, die ihnen Raum geben, sie unterstützen, ihnen den Rücken stärken: Auch ihr seid Teil dieses Friedens. Video >> https://youtube.com/shorts/_zsCxcXLWzg?si=66pH8JO0CC_A5SvC
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Beat EichenbergerIch lebe mit meiner Partnerin und unserem Hunderudel im Kanton Zug und betreibe mit ihr eine Hundeschule. Archives
Juni 2025
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